13. Oktober 2003

Die Welt schuldet uns was

 

Von Gustav Mechlenburg

 

Auf dem Buchumschlag ist ein zur Seite geraffter roter Vorhang zu sehen, der den Blick frei gibt auf eine gemalte Dämmerung. Die solchermaßen inszenierte Theatralik ist Programm in dem Debütroman des jungen Amerikaners Dave Eggers. Von einem Autor, der durch jahrelange Tätigkeiten bei Satiremagazinen den postmodernen Literaturdiskurs aus dem Effeff kennt, wird man keine authentischen Memoiren erwarten. Und doch spürt man in jedem Satz, wie ernst es ihm damit ist, von den Tragödien und den kleinen Siegen seiner Umgebung zu berichten, da er nichts davon vergessen will und kann. Eggers erzählt vom plötzlichen Tod seiner Eltern und der befreienden Parallelwelt, in der er sich danach mit seinem jüngeren Bruder einrichtet. Er zieht dazu alle verfügbaren Stilregister und erschafft dem nicht ganz geruchlosen Eigenlob des Titels zum Trotz wahrlich „ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität“.Auf dem Buchumschlag ist ein zur Seite geraffter roter Vorhang zu sehen, der den Blick frei gibt auf eine gemalte Dämmerung. Die solchermaßen inszenierte Theatralik ist Programm in dem Debütroman des jungen Amerikaners Dave Eggers. Von einem Autor, der durch jahrelange Tätigkeiten bei Satiremagazinen den postmodernen Literaturdiskurs aus dem Effeff kennt, wird man keine authentischen Memoiren erwarten. Und doch spürt man in jedem Satz, wie ernst es ihm damit ist, von den Tragödien und den kleinen Siegen seiner Umgebung zu berichten, da er nichts davon vergessen will und kann. Eggers erzählt vom plötzlichen Tod seiner Eltern und der befreienden Parallelwelt, in der er sich danach mit seinem jüngeren Bruder einrichtet. Er zieht dazu alle verfügbaren Stilregister und erschafft dem nicht ganz geruchlosen Eigenlob des Titels zum Trotz wahrlich „ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität“.

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Dave Eggers: Ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität. Eine wahre Geschichte. Droemer Verlag 2001, 477 Seiten