28. August 2023


Kleine Galerie, Wien


Die petite galérie von Delphine Léger ist umgezogen, innerhalb von Wien in den 16. Bezirk nach Ottakring. Die Galerie bekommt damit Licht und Luft zu Atmen: vor allem Licht, was sich in Motiven zeigt, die als Postkarten Buckminster Fuller zitieren mit seinen geodätischen Kuppel und zum Beispiel von Bad Gastein handeln.
Auch die neue Heimstatt ist himmelsseitig beschienen und bei gutem Wetter bestens ausgeleuchtet.


Hier wird gezeigt, was in Holzkästchenformat aussieht wie Außenansichten von Plattenbauten, aber anderes zeigt: scharfe Schnittkanten von papiernem Material und anderem, das aus Schubladen entnommen wurde mit Aufschriften wie ‚Tampon‘, und das von der gebürtigen Französin Léger de- und artistisch anderswo kontextualisiert wird: neu zusammengefügt als Ansichten von Fassadenfronten, die auch Fassaden von Hardware, von Computern in Rechenzentren sein könnten.


Überhaupt ist die Perspektive nicht unerheblich, von der aus die kleinen Kunstwerke betrachtet werden oder, wahlweise, ausstrahlen. Manches erinnert an Flurkarten, bei anderem macht sie die Materialität erkennbar und stört anregend, etwa als Wellpappe von einer anderen Schublade entnommener Träger von papierner Bedeutung.

Bruno Arich-Gerz

 

https://www.lapetitegalerie.at