25. April 2010

Helden, Freaks und Superrabbis

Superman, Heft 26, Januar-Februar 1944: Superman mit Goebbels und der amerikanischen Freiheitsglocke. (Cover: Wayne Boring)

 

Die jüdische Farbe des Comics

 

Superman, Batman, die Fantastic Four – die großen Figuren des Comics stammen aus der Feder jüdischer Zeichner. Sie sind zwar keine jüdischen Helden, aber Belege für eine Populärkultur, an der besonders in den USA viele Juden beteiligt waren. Mit dem Ende der 70er Jahre entstehenden Comic-Roman werden schließlich explizit jüdische Themen aufgegriffen. „Maus – Die Geschichte eines Überlebenden“ von Art Spiegelman stellt die bislang radikalste Auseinandersetzung mit der Erinnerung an die Shoa dar.

 

Anhand der Werke von mehr als 40 Künstlern folgt die Ausstellung der Spur jüdischer Zeichner, Texter und Verleger der Comic-Kunst. Sie zeigt Helden und Antihelden, schlagkräftige Kämpfer gegen Hitler und neurotische Kleinbürger. Mit mehr als 400 Objekten spannt sie einen Bogen von den ersten Comicstrips des frühen 20. Jahrhunderts über die kindlichen Superhelden der 30er und 40er Jahre, der Undergroundbewegung der 60er Jahre bis hin zu der literarisch anspruchsvollen Graphic Novel unserer Zeit. Neben Altmeistern wie Rube Goldberg, Will Eisner und Harvey Kurtzman sind auch zeitgenössische Künstler wie Art Spiegelman, Rutu Modan, Joann Sfar und Ben Katchor mit zahlreichen Originalen in der Ausstellung vertreten.

 

Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit dem Musée d’art et d’histoire du Judaïsme Paris und dem Joods Historisch Museum Amsterdam.

 

Wann: 30. April bis 8. August 2010 (Eröffnung am 29. April um 19 Uhr)

Wo: Jüdisches Museum Berlin, Altbau 1. OG

Eintritt: 4 Euro, erm. 2 Euro

 

www.jmberlin.de/comic/

Kaninchen in »Kultur & Gespenster« Nr. 10 und hier: www.jmberlin.de/comic/