21. Februar 2009

Literatur goes Kunst

 

Der TEXTEM Verlag und die Galerie Dörrie*Priess präsentieren:

 

Frank Witzel und Carsten Klook am 24. April 2009 um 20 Uhr in den Räumen der Galerie Dörrie*Priess (Admiralitätstraße 71, 20549 Hamburg).

 

Frank Witzel ist Schriftsteller und Musiker. Er lebt in Offenbach und veröffentlichte unter anderem die Romane Bluemoon Baby (2001), Revolution und Heimarbeit (2003), Vondenloh (2008) und zusammen mit Klaus Walter und Thomas Meinecke die Gesprächsbücher Plattenspieler (2005) und Die Bundesrepublik Deutschland (Herbst 2009).

 

In der Galerie Dörrie*Priess liest er aus dem 2008 im Textem Verlag erschienenen Roman “Vondenloh”.

 

 

Zum Roman “Vondenloh”:

 

Warum schreibt die Schriftstellerin Bettine Vondenloh niemals Romane über 120 Seiten? Steckt tatsächlich nur eine Maximumklausel in ihrem Autorenvertrag dahinter? Oder der prägende Einfluss von Peter Handkes Kurzem Brief zum langen Abschied (zumindest wenn dessen zweiter Teil im Klosett gelandet ist)? Oder hat es doch etwas mit den geheimnisvollen Ausflügen zu tun, von denen sie einst mit einem kugeldurchlöcherten Wagen zurückkam? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich der Erzähler dieses Romans konfrontiert sieht. Dabei versucht er doch nur, Kontakt zu seiner verschollenen Jugendliebe Helga aufzunehmen.

Frank Witzels hinreißend komischer Roman Vondenloh kombiniert die wenig beachtete Form des Literaturbetriebskrimis mit der zu Unrecht anstaubenden Gattung der Dorfgeschichte: Ein gigantischer Wal beginnt gehörig zu stinken, die Psychoanalytiker Ernest Jones, Jacques Lacan und Wilhelm Reich entkommen knapp einem gefährlichen Sturz, eine riesige Wachsstatue des Reichsführers Himmler offenbart ihr Innenleben, und eine extravagante Schriftstellerin hat gehörig Probleme mit dem Älterwerden. Zum Glück gibt es noch Siegfried Lenz. Auf den alten Ostpreußen scheint jedenfalls mehr Verlass als auf Witzels Erzähler. Immerhin: Jedes Mal wenn man glaubt, er verliere sich endgültig auf den Ab- und Umwegen seiner Geschichte, rettet er sich und die Leser mit einer absurden Volte in die nächste Bredouille.

 

Vondenloh. Roman, 220 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-938801-48-2, Textem Verlag 2008

Für weitere Infos: www.textem.de/index.php

 

 

 

Carsten Klook lebt und arbeitet in Hamburg als Schriftsteller und Kultur-Journalist (u.a. ZEIT online). 1988 und 1991 erhielt er Literaturförderpreise der Stadt Hamburg, 2007 ein Stipendium im Künstlerhaus Lauenburg/Elbe. Sein Roman "Korrektor" erschien im Hamburger Textem-Verlag, ebenso wie der Erzählband "TV-Lounge – In- und Auslandsverbindungen".

 

Carsten Klook liest aus “Korrektor” und “TV-Lounge”.

 

 

Zum Roman “Korrektor”:

 

Schlitzblättrige Pflanzen verdursten in der Hochhauswohnung der verreisten Eltern. "Der Blumengießer" kommt und besichtigt statt der Zimmergewächse eine Kindheit und Jugend, die sich im Hamburger Vorort Billstedt - im Sonnenland - abspielte.

Man schreibt das Jahr 1988. Und der, der sich erinnert, ist 29 Jahre alt. Wer war das noch, dieser Bernd? Fragt er, rührt sich dabei kaum vom Fleck, setzt auf seinen Erinnerungen Moos an, dreht den Fernseher laut und die Schnapsflaschen auf. Ist das die Suche nach der verlorenen Klarheit? Die Medientrichter sind auf Empfang geschaltet. Aus der Schlingware des Teppichbodens dünsten verschwommene Szenen. Was ist zu einem Vater zu sagen, der Korrektor von Beruf ist und behauptet: "Was nicht im Duden steht, gibt es nicht!", wo man doch gerade versucht, Worte zu finden für lebenslange Missverständnisse ... Bilder stauen sich am höhenverstellbaren Couchtisch. Bilder von fetten Jahren, sozialem Wohnungsbau, Cortison-Spritzen, von SPD und RAF.

Und ein Rocker im Fahrstuhl, der im Grünspan als Türsteher arbeitet ... Vitrinenschränke, in Waschbetonplatten eingelassene Liebesschwüre, Streitigkeiten und karge Einsichten ... das begleitet einander aufs Unaussprechlichste .... bis der Korrektor auf der Intensivstation und Bernd in der kalifornischen Version des Öjendorfer Parks landet.

Dass überhaupt erzählt wird, liegt an einer blauen Kiste, dem LP-Shuttle für den Fahrradgepäckträger. Seifig schillernde Akustik- Phänomene aus drei Jahrzehnten steigen daraus empor und künden von paradiesisch-verrockten Zuständen somewhere else.

Der Roman ist ein Spiegel-Kabinett aus Zeit- und Nabelschau, eine Montage fataler Imagination und wütender Erkenntnis. Er zerlegt, was sich nicht mehr herstellen lässt - die Geschichte.

 

Korrektor. Roman, Hardcover, 198 Seiten, 18 Euro, ISBN 3938801034

Für weitere Infos siehe: www.textem-verlag.de/Korrektor.html

 

 

Zum Erzählband "TV-Lounge – In- und Auslandsverbindungen":

 

In fünf Erzählungen schildert der Autor Carsten Klook einfach und lakonisch wie sich Menschen in den unterschiedlichsten Szenarios durch mangelnde oder zu starke Abgrenzung entkommen.

 

TV-Lounge, 185 Seiten, 14 Euro, Textem Verlag, ISBN 978-3-938801-25-3

www.textem-verlag.de/TvLounge.html

 

 

 

Die PRESSE zu “VONDENLOH”

 

“Wer wissen will, wie verrückt die junge deutsche Literaturszene ist, sollte Frank Witzels ‘Vondenloh’ lessen”, rät Hadayatullah Hübsch.

“Der in Offenbach lebende Autor Frank Witzel, trotz zweier Romane bislang Geheimtipp, zieht auf faszinierend-überkandidelte Art das Getue um Autoren durch den Kakao. Immer wieder überschreitet er die Grenzen zwischen realistischer und satirischer Darstellung”.

 

Ingo Schulze in 3Sat Kulturzeit (14. 8. 2008): “Lesen Sie Frank Witzel!”

 

 

Die PRESSE zu “KORREKTOR”

 

”Oh zack! und klong! und durchgetüftelt. Was wird denn da für ein Buch aus den achtziger Jahren herübergeschleudert zu uns, in unsere Gegenwart? Wie wird denn hier gewütet gegen die Sprache, gegen die Wörter, gegen die Grammatik der Geschichte? Carsten Klooks Roman "Korrektor" (Textem Verlag, 200 Seiten, 18 Euro) ist der Bericht von einer plötzlichen Erinnerung. An eine Kindheit in Hamburg-Billstedt. Erinnerung als Protest gegen den Vater, den Korrektor, und dessen Lebensleitsatz: "Was nicht im Duden steht, das gibt es nicht." Dieser Roman beweist das Gegenteil. Die Wahrheit steht nicht im Duden. Die Wahrheit ist im Kopf und in der eigenen Sprache. Wörter sind beweglich. Das Leben plötzlich, gefährlich und gegen alle Regeln wahr.”

(Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

 

 

Die PRESSE zu “TV-LOUNGE”:

 

"Klook hat seinen Charakteren jene nervös spielende Sprache verpasst, die genauso brüchig ist wie die Realität, durch die sich die Figuren bewegen. Beunruhigende Momentaufnahmen aus der Reaktorkammer der Gegenwart." (Kieler Nachrichten)

 

 

www.textem-verlag.de