Ausstellung
IM BINNENRAUM DER ZWEITEN NATUR
Jennifer Bennett
Eröffnung: Freitag, 28.11.2008 um 20 Uhr
im Trottoir
Ausstellung vom 29.11. bis 5.12.2008
Trottoir
Hamburger Hochstraße 24
20359 Hamburg
Gesprächsrunde am 3. Dezember 2008 um 20 Uhr
mit Alexander Rischer, Chup Friemert, Julian Sippel, Anne Vogelpohl und Felix Kubin
Stadtmauern als bauliche Manifestationen verbindlicher Rechtssysteme und als magische Grenzen. In der Ausstellung mit dem Titel »Im Binnenraum der zweiten Natur« werden, wie schon auf der Einladungskarte erkennbar, Handzeichnungen von Stadtmauerumrissen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert zu sehen sein.
Diese Zeichnungen sowie eine zentral zur Ausstellung gehörende Skulptur, bestehend aus Granitfliesen und Metall, rief für Jennifer Bennett Fragen auf, die am 3.12. um 20 Uhr in einer Gruppe unterschiedlicher Stadtbeobachter diskutiert werden.
Es gilt Betrachtungsweisen der Stadtmöblierung und Stadtbenutzung zu eruieren. Die Disziplinen Fotografie, Musik, Design, Kunst und Geografie werden jeweils einen »Sprecher« haben.
Jennifer Bennett beschäftigt sich mit der Künstlichkeit menschlichen Lebensraums und den Mechanismen der Abgrenzung von gestaltetem und nicht gestaltetem Raum. Wann wird Stadtplanung zur Zumutung? Fehlende Einfühlung für den umgebenden Raum, Nichteinbindung der Bewohner bei gleichzeitig absoluter Überplanung des öffentlichen Raums. Die ästhetische Dominanz der jeweils aktuellen Eliten ist ausgesprochen penetrant.
Wie kommt es zur Abwertung von »unfertig« oder »anarchistisch« anmutenden Gebilden? Hat es etwas mit dem Zwang zu tun, unterscheiden zu wollen zwischen Gemachtem und Natürlichem? Aber ist alles Gemachte nicht genauso Natur, da aus dem Geist der Natur entsprungen? Nur um Friedrich Wilhelm Schelling noch ins Spiel zu bringen. Was ist des Stadtmenschen Beziehung zu Natur, und was kann man heute überhaupt unter Natur verstehen?