4. März 2008

Glanzstück

 

Sonst würde man es sich ja nicht unbedingt wünschen. Aber bei diesem Roman des Autors Jan Böttcher, auch bekannt als Sänger unter dem Namen "Herr Nilsson", wären die ganzen Schwärmvokabeln der FAS-Schreiber tatsächlich einmal angemessen. Nur verfügen wir leider über diese nicht. So belassen wir es bei der absoluten Empfehlung für ein schönes Buch. Tolle Sprache, rührselig in Maßen, spannende Geschichte und überhaupt ein Roman über einen Ausschnitt der DDR-Geschichte: "Nachglühen".

 

Der Verlag sagt:

Ein Dorf an der Elbe, vierzig Jahre in der DDR gelegen, gliedert sich nach der Wende wieder in Niedersachsen ein. Zwei Männer, die von hier in den goldenen Westen zogen, kehren siebzehn Jahre später nun zurück: um den Großvater zu pflegen der Polizist Jo Brüggemann, um die Kneipe der Eltern zu übernehmen der Journalist Jens Lewin. Sperrgebiet, Zaun und Aussiedlungswellen haben ihre Spuren im Dorf hinterlassen. Man schweigt hier gern - auch über das Geheimnis, das Jens und Jo verbindet. Die Jugendfreunde gehen sich aus dem Weg, doch als sich Jens' Frau Anne mit Jo anfreundet, reißt sie nichtsahnend alte Wunden auf. Hatte Jo Anteil daran, dass Jens noch in der DDR ins Gefängnis kam? Dort hat er nicht nur die besten Jahre seiner Jugend verpasst, sondern auch die überschäumenden Tage der Wende. Anne will Verräter und Verratenen begreifen, doch sie sieht sich auf einmal zwischen zwei Männern stehen. Und mit der Aufdeckung vergangener Schuld zieht die nachbarschaftliche Katastrophe herauf - In einer Grenzlandschaft mitten in Deutschland, vor einem großen zeitgeschichtlichen Panorama entspinnt "Nachglühen" ein Drama von Schuld, Scham und Verrat - feinsinnig beobachtet, bestechend lakonisch und kraftvoll erzählt.

 

Jan Böttcher: Nachglühen. Roman, 236 Seiten, Rowohlt Berlin 2008

 

 

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Jan Böttcher im Macht-Club: 11. 3. 2008

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