8. März 2010

Sirenenheime

 

 

Der Textem Verlag präsentiert:

Dirk Meinzer, Sirenenheime

Texte von Tilmann Haffke, Annett Reckert, Andrea Tippel
Herausgeber: Kunsthalle Göppingen, Annett Reckert
Hardcover mit Schutzumschlag
264 Seiten, 15 Euro
ISBN 978-3-941613-09-6, Textem Verlag 2010
Bestellen unter versand(at)textem.de

Buchvorstellung im Trottoir
Hamburger Hochstraße 24, Hamburg
Freitag 12. März, 20 Uhr

 


Dirk Meinzer ist ein Feldforscher im Reich der Sirenen, jener Bestrickerinnen, die als archetypische Mischwesen in den Mythologien aller Kulturen anzutreffen sind. Er selbst beschreibt sie als "lockende Verkünderinnen einer anderen Welt, sie verführen Reisende zum Verweilen, zum Wahnsinn, zum Tod. Sie sitzen an der Grenze zum Unbekannten, zum Paradies, an fremden Gärten, singen Spiegellieder und inspirieren zur Entdeckung der eigenen Besessenheit."

Mit rauschhafter Heiterkeit tanzt Dirk Meinzer über seine Forschungsfelder hinweg, überschreitet auf der Suche nach noch unerkannten, gefährlichen Verlockungen immer wieder neugierig und wagemutig die Grenzen dieser Felder. Ebenso gehört die Überschreitung der eigenen Rolle als Schöpfer und Autor zum Konzept. Wie ein betörender Rattenfänger zieht Dirk Meinzer zudem je nach Projekt immer wieder Experten, Spezialisten und Freaks unterschiedlicher Couleur in sein Leben und Schaffen.

Finden Dirk Meinzers Arbeiten in einer Ausstellung zusammen, so gerät diese zu einer orgiastischen Feier im Hier und Jetzt, die zugleich dem Spirituellen augenzwinkernd Einlass gewährt. Dabei zeigen sich bildmächtige Lokalisierungen: die samt und sonders von Dirk Meinzer so benannten Sirenenheime Sie bilden einen eigenwilligen temporären Wohnpark, der den Besucher bei seinem Rundgang an den etymologisch engen Zusammenhang von Heim und heimlich bzw. geheim (ahd. zum Haus gehörig, vertraut) erinnern mag. Schließlich würden die Sirenen Dirk Meinzers ihrem Ruf nicht gerecht, wenn sie nicht das ein oder andere Geheimnis hüten würden.
(Annett Reckert)


trotz (?) allen leidens an der gesellschaft, der neigung zur melancholischen verzweiflung auf dem wc beim lesen von ciorans "vom nachteil, geboren zu sein" angesichts der anforderungen, die das leben an einen stellt, trotz der versuchung, sich in der transgression/exces batailles aufzulösen, (in dirk meizers worten: ach, ich bin auch eine sirene) taucht in der bedrängnis, kurz vor dem verschwinden, wieder ein freundlicher blick, 1 befreiendes lachen auf: dirk meizer begreift das verschwinden nicht als ausdruck des scheiterns, sondern als moment der höchsten lebendigkeit, aufgehoben sein in der originalen vitalen dimension der existenz: ankommen im unbekannten, endlich undoder: das irreale chaos erlöst von der beengenden realität (Tilmann Haffke)


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