28. Mai 2008

HAUT.

 

Künstlerische Photographie

Ein Projekt des DERMATOLOGIKUM HAMBURG

mit StudentInnen der Hamburger Hochschulen

im Rahmen der 4. Hamburger Triennale der

Photographie 2008

 

 

ERÖFFNUNG der Ausstellung

am Montag, den 2. Juni 2008, 19 Uhr

 

in der Barlach Halle des Kunsthauses,

Klosterwall 15,

20095 Hamburg

 

DAUER der Ausstellung

3. Juni bis 6. Juli 2008

 

 

Haut ist ein lebenswichtiges Körperorgan und ein eminent bedeutsames Symbol in der menschlichen Kulturgeschichte. Die Membran zwischen Innen und Außen ist Informationsspeicher und Kommunikationsmedium. Ihre Empfindsamkeit für Licht und die Fähigkeit zur Vermittlung sind mit der Photographie vergleichbar. Haut und Photographie sind Gegenstand eines intensiven Sehens und Fühlens.

 

Auf Initiative von Prof. Dr. Volker Steinkraus, Gründer des DERMATOLOGIKUM HAMBURG, bietet die 4. Triennale der Photographie nun zum dritten Mal den Rahmen für eine Ausstellung zur „Haut“. Nach zwei Fotowettbewerben in 2002 und 2005 wurde ein neuer kreativer Impuls durch die Künstlerische Photographie gesucht.

 

Es entstand die Idee einer Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für bildende Künste (HfbK) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Studierende beider Fakultäten wurden eingeladen, das Thema Haut aus ihrer Sicht zu beleuchten. Sie erarbeiteten ihre Ausstellungsbeiträge in Seminaren mit Silke Grossmann und Egbert Haneke (HfbK) sowie Ute Mahler und Vincent Kohlbecher (HAW).

 

Die erstmalige Kooperation zwischen den Lehrbereichen in Kunst und in Gestaltung stieß bei allen Beteiligten auf große Zustimmung. Sie gewinnt besondere kulturpolitische Bedeutung angesichts der aktuell umstrittenen Strukturreform der Bildungsinstitutionen.

 

Aus insgesamt 58 Beiträgen wählte eine 9-köpfige Jury nach intensiver Diskussion im Haus der Photographie 22 Vorschläge für die abschließende Präsentation im Rahmen der Triennale der Photographie aus. Die in der Barlach Halle des Kunsthauses gezeigte Ausstellung wird kuratiert von Ingo Taubhorn (Haus der Photographie, Hamburg) mit Unterstützung von Claus Mewes und Goesta Diercks (Kunsthaus Hamburg). Begleitend zur Ausstellung produziert die Grafikklasse von Ingo Offermanns an der HfbK einen eigenständigen und aufwändig gestalteten Katalog, der zur Eröffnung vorliegen wird. Der Katalog erscheint im Textem-Verlag und kostet 28 EUR.

 

Die Jurymitglieder:

Prof. Ute Mahler (Hochschule für angewandte Wissenschaften)

Prof. Vincent Kohlbecher (Hochschule für angewandte Wissenschaften)

Prof. Silke Grossmann (Hochschule für bildende Künste)

Egbert Haneke (Hochschule für bildende Künste)

Prof. F. C. Gundlach (Gründungsdirektor des Hauses der Photographie)

Ingo Taubhorn (Kurator am Haus der Photographie)

Claus Mewes (Leiter des Kunsthauses)

Goesta Diercks (Kurator am Kunsthaus)

Prof. Dr. Volker Steinkraus (Gründer des Dermatologikum).

 

Haut steht als Metapher für Berührungen, Irritationen, wechselseitige Einflüsse und Reizempfindungen, die nicht nur zwischen Menschen, sondern ebenfalls innerhalb von Organisationsformen zu beobachten sind oder die als sensible Abgrenzungen zwischen den so genannten angewandten und den so genannten freien Künsten wirken. Das anfängliche Experiment mit offenem Ausgang entwickelte sich zu einer über alle Maße gelungenen Kooperation zwischen den Hochschulen. Für ein Semester nahmen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen innerhalb des eigenen Klassenverbunds oder als Gruppe die Gelegenheit wahr, Haut mit den Mitteln der Photographie zu ihrem Forschungsgegenstand zu machen. Die Herangehensweisen der Künstlerinnen und Künstler stehen in Auseinandersetzung mit den Methoden und Haltungen der jeweiligen Lehrenden. So macht beispielsweise die fünfköpfige Gruppe von Silke Grossmann den Entwicklungsprozess eines ganzen Semesters für die eigenen Beiträge geltend und will nicht nur die Produktergebnisse bewertet wissen. Ihre Beiträge liefen von Anfang an außer Konkurrenz des Wettbewerbs. Alle vier Klassen standen durch gegenseitige Besuche im Austausch über den Fortgang ihrer Arbeiten.

 

Die Künstlerinnen und Künstler:

SUSANNE BARTSCH - LIA DARJES - SEBASTIAN GLOMBIK - ANNA GORECKA - INSA GRAHLMANN - NELE GÜLCK - MAREIKE GÜNSCHE - JENNY JACOBY - JOY EVA KRÖGER - PAULA MARKERT - VALERIA MITELMAN - STEFAN MOOS - KATARINA OBRADOVIC - HYEYEON PARK - JOHANNES POST - BLANCA ESTELA RODRIGUEZ MANDUJANO - FRANCISCO VALENTIN SCHORK - YANN-VARI SCHUBERT - ALEXA SEEWALD - SABINA SIMONS - ATESSA VATANTCHI - WASSILY ZITTEL

 

Viele Fotografien der Ausstellung zeigen die Haut selbst als ein Bildmotiv. Haut wird sowohl als menschliche Membran mit lebenswichtigen Funktionen thematisiert als auch aufgrund ihrer vegetativen und kommunikativen Fähigkeiten ins Bild gesetzt. Sie erscheint als Objekt wissenschaftlicher Klassifizierung und ist erkennbar als soziales Register für die Eintragung geschlechtsspezifischer Codes. Sie wird als verletzbares erotisches Organ geformt oder die Haut wird als Haus aufgefasst und als schützende Hülle thematisiert. Das Stichwort Haut ist für manche Studierende darüber hinaus Anlass für künstlerische Überlegungen, mit Photographie ein eigenes Raumverständnis zu formulieren. Die Techniken der Collage, der Schichtung, der Darstellung von Licht und die Bewegungsaufnahme spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das Bild selbst als eine Hautmembran aufgefasst wird und Gegenstand einer visuellen Reflexion wird.

 

Kunsthaus Hamburg

Klosterwall 15 20095 Hamburg

Öffnungszeiten: Di - So 11 - 18 Uhr

 

Katolog zur Ausstellung

Volker Steinkraus (Hg.) und Ingo Offermanns: Haut - Künstlerische Photographie /

The Skin in Photography, Textem Verlag 2008, 28 Euro

 

Bestellen unter: post(at)textem.de