Autor

 

Frank Schäfer, Jahrgang 1966, Dr. phil, lebt als Schriftsteller in Braunschweig. Er schreibt u. a. im Rolling Stone, in der taz, Neuen Zürcher Zeitung, Titanic und jungen Welt über manches, meistens aber Literatur und Popkultur. Zuletzt erschienen: »Kleinstadtblues. Zehn Stories« und »Zensierte Bücher. Verbotene Literatur von Fanny Hill bis American Psycho«.

Inhalt

 

Die Homestory gilt als das Schmuddelgenre im Kulturjournalismus, und das nicht zu Unrecht. Gar zu willfährig übernimmt die Literaturkritik die Fron der Werbeabteilungen. Die Ergebnisse strotzen vor unerlebtem Pathos und ausgemünzter Phrase, die Personenwahl ist zwangsläufig, diktiert durch Nachfrage, kurz: Es ist geistlose Überschätzung des Datenmaterials.

Frank Schäfers Homestories beweisen, dass es anders geht, dass man sich mit Sympathie einem Autor nähern kann, ohne vor Devotion zu ersterben. Dass man, auch mit analytischen Kategorien im Blick, sich wirklich dafür interessieren kann, wie einer arbeitet, mit welchem Handwerkszeug er operiert und in welcher Umgebung er sich überhaupt bewegt, ohne daraus gleich wieder hochpraktische Faustregeln für den Umgang mit Künstlern zu destillieren.

Wie bemerkenswert, wenn sich etwa Wolf Wondratschek mit offenem Hemd aufs feine Hotelbett flegelt, Frank Schulz die Originalschauplätze seiner Romane vorführt oder Thomas Kapielski ein paar Halbe in seiner Lieblingskneipe zischt. Diese Homestories sind erfolgreiche Annäherungsversuche an Autoren, die allpräsent und zugänglich nur dem scheinen, der von Selbstinszenierung nichts versteht. Aber Frank Schäfer geht den Autoren nicht auf den Leim. Er dekuvriert auch nicht. Er spielt mit. Und er vergisst nie das Werk hinter der Inszenierung. Was so entsteht, sind keine eiligen Medientexte sondern eindringliche Porträts, Physiognomien, mithin selbst wieder Literatur.

 

 

»Sind Sie selbst drauf gekommen, oder hat man Ihnen das Thema

aufgedrückt?«

»Nein, nein, das war ich schon selbst ...«

»Und? Mögen Sie meine Bücher, oder warum ...?«

»Ja ... ääh ... vor allem ihre frühen Gedichte ...«

Und Wondratscheks Antwort kommt laut und scharf und

unverzüglich. »Na klar, wir reden nur über das, was uns gefällt, die

Klugscheißerei überlassen wir anderen.«

 

Frank Schäfer trifft auf: Wolf Wondratschek • Eugen Egner • Peter Glaser • Max Goldt • Helge Schneider • Frank Schulz • Horst Friedrichs • Harry Rowohlt • Ludwig Lugmeier • Thomas Kapielski

 

 

Buch

Frank Schäfer: Homestories

 

147 Seiten, 18 Euro

Textem Verlag 2008

ISBN/EAN: 9783938801338

 

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